Reparaturen an der Mechanik von Klavieren und Flügeln

 

Eine Flügelmechanik besteht aus über 8000 Einzelteilen, die aus verschiedenen Hölzern, Metallen und Filzen gefertigt sind. Damit ein Klavierspieler seine Klangvorstellungen in hörbare Töne umsetzen kann, ist eine perfekt regulierte und präzise laufende Mechanik notwendig; auf engstem Raum müssen die klanggebenden Hammerköpfe ihre Saitenchöre mit höchster Genauigkeit und Zuverlässigkeit treffen, dies bei sehr hohen Geschwindigkeiten, hoher Krafteinwirkung im Fortissimo und mit großer Gleichmäßigkeit, um dem Pianisten ein Maximum an Kontrolle und Differenzierungsfähigkeit zu geben.

Je nach Spielintensität zeigt eine Flügel- oder Klaviermechanik typische Abnutzungserscheinungen, die im Laufe der Zeit zunehmen: Durch den Anschlag des Hammerkopfes an die immer gleiche Stelle findet ein Verhärtungsprozess im Filzmaterial statt, der den Klang offener und metallischer macht - es wird zunehmend schwierig bis unmöglich, ein weiches gedecktes Piano zu spielen. Eine gute Spielbarkeit kann durch die Intonierung der Hammerköpfe mit Intoniernadeln über einen Zeitraum aufrechterhalten werden - irgendwann ist aber jeder Hammersatz einmal abgespielt und die Mechanik dereguliert, in aller Regel kommen weitere Defekte wie ausgeschlagene Achsen und klappernde Kapseln hinzu.

Mein Ziel ist bei der Überholung einer Klavier- oder Flügelmechanik immer, eine Harmonie von Klang und Funktion herzustellen und die Mechanik, wo irgend möglich, zu optimieren: Weich, warm, geschlossen und flüsternd bis brillant, strahlend, offen und äußerst kraftvoll sollte das Instrument klingen können und einen Farbenreichtum mit zahllosen Abstufungen bieten.

Gestaltbar ist auch die Spielart, d. h. welchen Spielwiderstand (Spielschwere, Niedergewicht) die Mechanik bietet und mit welcher Kraft die Tasten wieder emporstreben (Aufgewicht).

Flügelmechanik
Klaviermechanik